Dalai Lama in Frankfurt,
Juli-August 2009

Dalai Lama in Frankfurt, Juli-August 2009

Donnerstag & Freitag, 30. & 31.07.2009

Nachdem wir morgens bereits um 6:30 Uhr losgefahren waren, weil wir noch eine Karte verkaufen wollten, die wir zuviel bestellt hatten, kamen wir um 8:15 Uhr auf dem Parkplatz an der Commerzbank Arena in Frankfurt an. Leider konnten wir die Karte nicht verkaufen.

So betraten wir zum ersten mal die riesige Commerzbank Arena. Ich hatte mal ein wenig im Internet recherchiert. In die Arena passen 50.000 Menschen. Wohl auch aus dem Grund sah es trotz 10.000 Besucher, ziemlich leer in der Arena aus. Vor allem betonten die Veranstalter mehrmals, dass sie bei der Veranstaltung drauflegen mussten und baten mehrmals um weitere Spenden.

Und dann sind wir endlich dem spirituellen Vorbild von Millionen Menschen begegnet, dem Dalai Lama. „Wer in der täglichen Hektik nach einem Weg sucht, um die Anforderungen im Job und privat nicht nur zu bewältigen, sondern auch glücklich sein möchte, der kann vom Dalai Lama mehr über die Kunst des Lebens lernen. Unabhängig von religiösen oder philosophischen Standpunkten.“ so die Werbung für den Dalai Lama.

Am Donnerstag und Freitag sprach der Dalai Lama über essenzielle Lebensfragen und gibt Antworten auf folgende Fragen:

• Wie kann ich bewusster leben
• Was ist wirklich, was ist trügerisch
• Was ist der Geist
• Was bedeutet Weisheit
• Was hilft mir, im Gleichgewicht zu bleiben

Grundlage der Vorträge war der wichtige buddhistische Basistext “Die mittleren Stufen der Meditation” des indischen Gelehrten Acharya Kamalashila. Der Dalai Lama hat Abschnitte daraus gelesen, erläutert und vertieft, so dass ich ein wenig mehr Verständnis, zu der buddhistischen Lehre in mir entstehen konnte.

Es war erholsam, dass zwischen den Vorträgen immer zwei Stunden Pause gemacht wurde. So konnte das Gesagte noch einmal in mir nachklingen.

Für das leibliche Wohl war natürlich bestens gesorgt. Steffen und ich hatten natürlich daran gedacht, dass es auf solchen Veranstaltungen oft recht teuer zugeht und hatten unseren eigenen Proviant dabei.

Da wir ja noch eine Karte zur Verfügung hatten, konnten wir praktisch an drei tagen noch jemand mit zum Dalai Lama nehmen. Am Freitag war dies Manuel. Manuel ist der Freund der Tochter, von Tatjana, Steffens Lebensgefährtin. Er fand alles sehr beeindruckend, aber auch sehr anstrengend.

Samstag 01.08.2009, 10:00 bis 12:00 Uhr

Samstag und Sonntag bekleidete uns Anja, eine liebe Freundin von mir. An den beiden Tagen war Puplic Talk angesagt. Zusammen mit Prof. Götz Werner (der Gründer von dm-drogerie-markt), Prof. Dr. Mojib Latif (Klimaforscher und Meteorologe), Prof. Dr. Karl-Heinz Brodbeck (seine Wirtschaftsethik verbindet die Ursache-Wirkungsprinzipien mit der Weisheit buddhistischer Gelehrter) und dem Moderator Gert Scobel (preisgekrönter Kultur- und Wissenschaftsjournalist) erörterte der Dalai Lama wichtige Themen, wie zum Beispiel: Was bedeuten globale Verantwortung, Wirtschaftsethik und Umweltbewusstsein im normalen Alltag?

Zentrales Thema des Dalai Lama war, wie wir die innere Kraft und Ruhe gewinnen können, um mit den drängenden Probleme der Zeit umgehen zu können? Mit der globalen Wirtschaftskrise, globalen Armut und dem globalen Klimawandel. Der Dalai Lama hat damit Antworten auf die Frage gegeben, was Wissenschaft und Buddhismus voneinander lernen können.

Bevor es später weiter ging, genehmigten wir uns wieder Ruhe auf dem Parkplatz im Auto. Um 14:00 bis 16:00 Uhr ging es dann weiter mit dem Thema: Beeinflusst Meditation unser Gehirn. Diesmal dabei waren bei der Podiumsdiskussion: Prof. Dr. Tania Singer (renommierte Schweizer Hirnforscherin), Prof. Dr. Gerald Hüther (Hirnforscher), Matthieu Ricard (buddhistischer Mönch) und der Moderator Gert Scobel.

Kernaussage war: Meditation verändert nicht nur die subjektive Erlebniswelt. Wissenschaftliche Studien belegen, dass meditative Sammlung auch zu physiologisch messbaren Veränderungen im Gehirn führt.

Können menschliche Werte wie Altruismus, Mitgefühl, Ausgeglichenheit und Glück tatsächlich trainiert werden? Welche neurologischen Veränderungen durch Meditation sind wissenschaftlich nachweisbar und welche Bedeutung haben diese Erkenntnisse für die kontemplativen Wissenschaften? Genau diese Frage diskutierte der Dalai Lama mit den oben genannten führenden Gehirnforschern und Gästen.

 

Sonntag 02.08.2009, 10:00 bis 12:00 Uhr

Am letzten Tag, Sonntag, fand vormittags wieder eine Podiumsdiskussion statt bei der das Thema: Eine lebenswerte Zukunft schaffen ging. Auf der Suche nach dem sinnvollen und glücklichen Leben gibt der Buddhismus hilfreiche Anleitungen, wie das Leben gelingen kann.

Der Dalai Lama sprach am Sonntag darüber, wie sich buddhistische Anregungen in den Alltag übertragen lassen, damit wir auch in turbulenten Zeiten Kraft und innere Ruhe finden und verlässliche Orientierung gewinnen.

Wieder waren hochkarätige Gäste mit dabei: Anselm Grün (Benediktinerpater lehrt Lebenskunst und Menschenführung), Roshi Bernard Glassman (Zen-Meister ist Abt des Zen-Centers von New York) und wieder dem Moderator ist Gert Scobel.

Mit seinem Abschlussvortrag Die Kunst des Lebens sendete der Dalai Lama noch einmal starke Impulse aus, die Kraft und Hoffnung spendeten und ermutigten, ein glückliches Leben anzustreben. Die Schwingungen, die von ihm ausgingen, waren wirklich deutlich zu spüren. Wir, die Teilnehmer nahmen diese auch mit nach Hause. Insgesamt ein sehr charismatischer Mann mit sehr viel positiver und freundlicher, liebevoller Ausstrahlung, der wieder Hoffnung in unsere Herzen trägt.